In diesem Doppelband werden Auswirkungen auf die neuronale Gehirnskulptur durch Lernerfolge untersucht. Der Schulunterricht erfährt durch diese Perspektive eine neue Betrachtung, weil durch ihn starke Veränderungen in den neuronalen Netzen ausgelöst werden. Dieser neuentstandene Forschungszweigs, die Entwicklungsneuropsychologie, dokumentiert Etappen der Veränderung des Gehirns während eines lebenslangen Lernens. Daher wird der Lern- und Lehrprozesses von Französisch und Spanisch in deutscher Sprachumgebung, vom ersten bis zwanzigsten Lebensjahr, skizziert.
Die Untersuchung ist zweigeteilt: Im ersten Teil werden innerhalb einer Gehirnsystematik die neuronalen Netze der Sprachverarbeitung dargestellt. Der zweite Teil befasst sich mit der körperlich-geistigen Entwicklung und den gymnasialen Zielen sowie der Realität mit Ausblicken auf bilinguale Ausbildungsgänge. In diesem Kontext ist die derzeitige Unterrichtsorganisation zu problematisieren, weil sie nicht gedächtnisförderlich ist. Im Mittelpunkt steht die verbale Kommunikation in Rezeption und Produktion innerhalb der institutionellen funktionalen Begrenztheit.
Die zentrale Rolle der Schule, hier des Gymnasiums als traditionellem Schultyp, der zum Universitätsstudium führt, wird in den Perspektiven Enkulturation, Sozialisation und Personalisation betrachtet. Die IT-Wissenschaft, die zunehmend suggeriert, Leitwissenschaft in der zukünftigen Gestaltung des Anthropozäns zu sein, dringt auch in die Erziehung ein, obgleich diese dem Humanum gilt. Aus diesem Verständnis wird der Individualität in ihrer Vielfalt der Vorrang gegeben, denn der subjektive Stil entzieht sich maschineller stereotyper Schematik.